Bei dem guten Wetter am Wochenende hatte ich richtig Lust ein Sommerbuch auf dem Balkon zu lesen und habe deshalb zu “Carpe Diem” von Autumn Cornwell gegriffen. Wie mir das Buch gefallen hat, verrate ich euch im Folgenden.
Das Buch ist übrigens eine Neuauflage und ist bereits 2009 mit anderem Cover im Carlsen Verlag erschienen, was ich auf Grund der aktuellen Themen echt nicht gedacht habe.
Alle infos zu
Carpe Diem
Werbung (Rezensionsexemplar)
Autorin: Autumn Cornwell
Verlag: Carlsen
Erschienen: 29.04.24
Seiten: 384
Klappentext: Die 16-jährige überorganisierte Vassar weiß genau, was sie will: erst den besten Schulabschluss, dann auf eine Eliteuniversität. Warum soll sie also ausgerechnet jetzt, kurz vor den Prüfungen, ihre verrückte Großmutter in Südostasien besuchen? Widerwillig packt Vassar zehn (!) Koffer und reist in den Dschungel. Dort muss sie allerdings bald einsehen, dass aufblasbare Toilettensitze keine Familiengeheimnisse lösen – und auch nicht helfen, wenn man sich unsterblich verliebt.
Meine Meinung
Neuauflage
Zu Beginn möchte ich mich einmal zur Neuauflage äußern, da ich die sehr gelungen finde. Das Cover passt super zur Geschichte (viel besser als das alte) und außerdem ist es thematisch immer noch topaktuell. Wahrscheinlich sogar aktueller als 2009.
Handlung
“Carpe Diem” hat eine wirklich unterhaltsame Geschichte mit viel Humor zu bieten, die auch die ein oder andere ernstere Szene bietet. Man verfolgt Vassar und ihre Oma auf ihrer Reise und bekommt auch noch eine kleine Liebesgeschichte.
Jedoch hatte ich das Gefühl, dass das Buch sehr oberflächlich bleibt. Es gibt wenige tiefe Gespräche zwischen Gerd und Vassar und auch die Liebesgeschichte mit Hanks ist sehr einfach gehalten.
Charaktere
Ausgerechnet mit der Protagonistin Vassar konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Sie wirkt auf mich total verzogen und unfreundlich. Selten macht sie sich über die Gefühle anderer Gedanken. Warum jemand wie Hanks sie mag konnte ich ehrlich gesagt nicht nach vollziehen. Ihr Charakter ändert sich mit der Geschichte, aber meiner Meinung nach nicht stark genug. Sie bleibt unsympathisch, wenn auch weniger.
Grandma Gerd war hingegen mein Lieblingschrakter. Mit ihrer schrulligen Art hat sie mich direkt von sich überzeugt.
Allgemein sind die Charaktere eher einfach konstruiert und bleiben in ihrer Funktion für die Geschichte und bekommen wenig weiteren Hintergrund.
Schreibstil
Den Schreibstil fand ich angenehm und auch die Abwechslung zwischen normalen Fließtext, Emails, Listen und Ausschnitten aus Vassars Roman fand ich gut. Auch, wenn der Roman den Vassar dort schreibt, rückblickend ziemlich unbedeutend wirkt.
Was mich an dem Buch aber wirklich verwirrt hat, ist wie viele Szenen auf den unterschiedlichsten Toiletten spielen und zum Teil auch wirklich unangenehm sind. Realistisch sind Diese mit Sicherheit, aber auch ein ziemlicher Stimmungskiller.
Fazit
Zusammenfassend finde ich, dass “Carpe Diem” sehr gute Grundzüge hat. Vassar steht zwischen zwei Gegensätzen, die auch heute sehr präsent sind: Dem Produktivitätsdran und den “Lebe den Augenblick”. Sie muss ihren eigenen Weg finden und tut das auf einer verrückten Reise.
Leider hatte das Buch aber auch einige Schwächen in meinen Augen, weswegen ich auf eine Gesamtbewertung von 3/5 Sterne komme und es nur eingeschränkt weiter empfehlen kann, weil Vassar eben keine sympathische Protagonistin ist und die Geschichte oberflächlich bleibt.
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