Ausser sich | Rezension

Das Buch:

*Rezensionsexemplar
Titel: Ausser sich
Autorin: Sasha Marianna Salzmann
Verlag: Suhrkamp
Erschienen: 10.12.18
Seiten: 364
Klappentext:
Wer sagt dir, wer du bist? Davon und von der unstillbaren Sehnsucht nach dem Leben selbst und seiner herausfordernden Grenzenlosigkeit erzählt Sasha Marianna Salzmann in ihrem Debütroman Außer sich. Intensiv, kompromisslos und im besten Sinn politisch.
Sie sind zu zweit, von Anfang an, die Zwillinge Alissa und Anton. In der kleinen Zweizimmerwohnung im Moskau der postsowjetischen Jahre verkrallen sie sich in die Locken des anderen, wenn die Eltern aufeinander losgehen. Später, in der westdeutschen Provinz, streunen sie durch die Flure des Asylheims, stehlen Zigaretten aus den Zimmern fremder Familien. Und noch später, als Alissa schon ihr Mathematikstudium in Berlin geschmissen hat, weil es sie vom Boxtraining abhält, verschwindet Anton spurlos. Irgendwann kommt eine Postkarte aus Istanbul – ohne Text, ohne Absender. In der flirrenden, zerrissenen Stadt am Bosporus und in der eigenen Familiengeschichte macht sich Alissa auf die Suche – nach dem verschollenen Bruder, aber vor allem nach einem Gefühl von Zugehörigkeit jenseits von Vaterland, Muttersprache oder Geschlecht.

Meine Meinung:

In dem Buch geht es um Alissa, die sich auf die Such nach ihrem Brunder letzt endlich aber auch nach sich selbst macht und genau das macht dieses Buch so interessant.
Man lernt sehr viel über die Personen in Alissas Umfeld kennen und kennt somit ihre Einflüsse und kann ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen umso besser nachvollziehen.
Die Autorin schafft es auch die unterschiedlichen Sichten perfekt darzustellen. Während eine Person in einer fremden Erzählperspektive zum Beispiel wie ein Monster wirkt, bekommt man in seiner Eigenen Mitleid mit ihm.
Ein Charakter, den ich übrigens sehr interessant fand, ist Alissas Mutter. Es ist sehr interessant über ihre Vergangenheit in Russland zu erfahren.
Allerdings hatte ich auch ein paar Probleme mit dem Buch, denn auch wenn die Charaktere klasse gemacht sind, kommen in dem Buch sehr viele Charaktere vor und damit hatte ich manchmal meine Probleme beim zuordnen, was sich zwar immer wieder gelegt hat, dennoch war es anstrengend.
Außerdem sind die Kapitel wirklich sehr lang und leider gehöre ich zu den Menschen, denen lange Kapitel die Motivation zum lesen stehlen. Das Ende kam sehr plötzlich und war auch irgendwie total außerhalb der Story. Irgendwie hab ich es nicht ganz verstanden, was ich wirklich schade finde.
Dafür war der Schreibstil der Autorin sehr passend für dieses Buch. Er war nicht unbedingt locker, aber dennoch angenehm zu lesen.

Fazit:

Alles in einem habe ich durch die paar Sachen, die mich gestört haben, sehr lange gebraucht, um das Buch zu lesen, dennoch war es irgendwie was besonderes für mich, wenn ich alles so Revue passieren lasse. Ich liebe ja sowieso LGBT Bücher und auch die Thematik rund um Russland finde ich immer interessant, da Teile meiner Familie auch aus Russland kommen. Ich kann euch das Buch weiter empfehlen, aber man sollte sich im Klaren darüber sein, dass dies kein locker flockig leichtes Jugendbuch ist.

Bewertung: 3,5/5

Eine Antwort zu „Ausser sich | Rezension“

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