Die Un-Vollendete | Rezension

Das Buch:

*Rezensionsexemplar
Titel: Die Un-Vollendete
Autorin: Heike Adami
Erschienen: 2017
Seiten: 297
Klappentext:

So nah und doch so fern. 
In der Kindheit verbrachten sie gemeinsam Sommerferien auf arabischem Boden. Jahre später sehen sie sich wieder. Auf jüdisch/palästinensischem Territorium. Der arabische Student Bashar und sein Cousin Jonah, der israelische Soldat. Zwei Cousins – Zwei Religionen. Der uralte Konflikt im Nahen Osten hält Einzug in eine Familie. 
Eine Familiengeschichte, die Ihre Perspektive neu justieren kann! Stellen Sie sich vor, Sie haben einen jüdischen und einen muslimischen Enkel oder Cousin. Wie würden Sie über den Nahostkonflikt denken? 

Dieser Roman basiert auf meiner Familienkonstellation, mit jüdischen und muslimischen Enkeln. Intensive Recherche vor Ort verleiht dem Roman eine noch würzigere Authentizität.

Meine Meinung:


Zu Beginn musste ich mich erstmal an den Schreibstil gewöhnen. Ich persönlich würde i
hn nämlich als etwas gehoben beschreiben. Die Dialoge wirken leider häufig sehr gestellt. Die Freunde unterhalten sich nämlich auch untereinander mit einer sehr förmlichen Sprache, so dass die persönlich Ebene zwischen den Charakteren ziemlich geschmälert wird.
Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich, dass die Stimmung an sehr vielen Stellen mit Hilfe einer Ode von Beethoven beschrieben wurde, was für mich, jemand der sich nicht mit klassischer Musik auskennt und sie auch nicht mag, sehr anstrengend war und auch nur schwer nachzuvollziehen.
Dennoch ist das Buch auf Grund der Thematik sehr interessant, aber auch nur, wenn man sich für Politik interessiert. Die Konflikte zwischen den Ländern, innerhalb der Familien und die der einzelnen Personen werden gut dargestellt. Gerade die inneren Konflikte der Charaktere haben mich zum weiter lesen motiviert. 
Die Charaktere haben alle Tiefe, weil sie ihre eigene Hintergrundgeschichte und Einstellungen haben, dennoch wirken sie auf mich sehr unlebendig. Sie beschäftigen sich nur mit diesem Konflikt und wirken so, als hätten sie keine anderen Interessen oder Sonstiges. Natürlich sollte die Thematik des Buches im Vordergrund stehen, was hier auch ganz klar der Fall ist, dennoch hätte ich mir von den Charakteren mehr erhofft.
Das Ende war für mich persönlich auch nicht wirklich zufriedenstellend. Ich möchte an dieser Stelle aber auch nicht spoilern.

Fazit:

Würde ich das Buch weiter empfehlen? Ehrlich gesagt bin ich mir da nicht so sicher. Wenn man einfach nur ein Buch lesen will, in dem dieser Religionskonflikt gut dargestellt und erklärt wird, ist man hier natürlich genau richtig. Wem aber auch die anderen genannten Komponenten wichtig sind, dem wird es wahrscheinlich nicht gefallen.

Bewertung: 2/5

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